Hallo!
Das schmerzlose Gelenkknacken ist ein interessantes Phänomen, das auch wissenschaftlich untersucht wurde: man hat an den betroffenen Gelenken ein hochsensibles Mikrophon installiert und festgestellt, dass es sich nicht nur um ein, sondern um zwei Knackgeräusche handelt, die so schnell aufeinander folgen, dass sie normalerweise nur als eines wahrgenommen werden.
Die Geräusche kommen folgendermassen zustande: durch den Zug am Finger entsteht in der Gelenksflüssigkeit, welche den Gelenkspalt ausfüllt, ein Unterdruck. Durch diesen Unterdruck werden die Seitenbänder der Gelenke etwas in den Gelenkspalt hineingesaugt, und es entsteht in der Gelenksflüssigkeit eine Gasblase. Diese plötzliche Bildung einer Gasblase verursacht das erste Knacken, vergrössert aber ihrerseits wieder dasVolumen im Gelenkspalt um ca. 15%. Dadurch werden die Seitenbänder plötzlich wieder hinausgedrängt. Dieses Zurückschnappen der Bänder verursacht das zweite Geräusch.
Beim Gelenkknacken wird im Gelenkspalt Energie freigesetzt, allerdings zuwenig um den Gelenkknorpel zu schädigen. Wenn aber oft hintereinander geknackt wird, können die erwähnten Seitenbänder, welche ja jedes Mal hineingesaugt und wieder hinausgespickt werden, anschwellen und werden mit der Zeit überdehnt.
In einer anderen Studie wurden 300 Menschen untersucht, welche 35 Jahre lang ihre Gelenke hatten knacken lassen. Es wurde gezeigt, dass alle leicht geschwollene Gelenke hatten. Ueberraschenderweise hatten die Untersuchten im Vergleich zu "Nichtknackern" zudem einen deutlichen Kraftverlust in den Händen um bis zu 25%!
Sie können also davon ausgehen, dass gelegentliches Knacken keine gesundheitlichen Schäden verursacht. Wenn es allerdings gewohnheitsmässig betrieben wird, kann es langfristig durch das wiederholte Ueberdehnen der Bänder zu instabilen Gelenken mit Folgeschäden (vorzeitige Abnutzung, Kraftverminderung) kommen
Schöne Grüße