Welche Mittel helfen?
Bei starker Flugangst können folgende Arzneimittel eingesetzt werden, die immer vom Arzt verschrieben werden müssen.
Benzodiazepine: beruhigende und angstlösende Mittel, die auch bei Schlafstörungen eingesetzt werden
Antidepressiva: Medikamente zur Behandlung von Depressionen
Betablocker: Substanzen zur Abschirmung gegen anregende Wirkungen des unwillkürlichen Nervensystems, die in erster Linie zur Behandlung des Bluthochdrucks eingesetzt werden. Bei Angsterkrankungen verringern sie körperliche Symptome, die mit Angstgefühlen einhergehen, insbesondere Herzklopfen und -rasen.
Bei leichterer Angst können Sie auch pflanzliche Mittel einsetzen, die Sie ohne Rezept in der Apotheke erhalten. Auch bei diesen Medikamenten ist es empfehlenswert, zuvor einen Arzt zu befragen.
Johanniskraut-Extrakte
Arzneimittel, die Baldrian und Hopfen enthalten
Kava-Kava-Präparate
Wie nimmt man die Mittel ein?
Vor allem die stärkeren, verschreibungspflichtigen Mittel können in seltenen Fällen statt der gewünschten genau die gegenteilige Wirkung hervorrufen. Dann machen sie nervös und unruhig und verstärken die Angst, anstatt sie zu dämpfen. Damit dies (möglichst) nicht passiert, sollten alle Medikamente zuvor zu Hause einmal ausprobiert werden.
Benzodiazepine und Betablocker werden einmalig kurz vor dem Flug eingenommen.
Dagegen entfalten Antidepressiva (das gilt auch für Johanniskraut- und Kava-Kava-Extrakte) ihre volle Wirkung erst nach ein bis zwei Wochen, weshalb sie nur für eine längerfristige vorbeugende Behandlung geeignet sind.
Welche Nebenwirkungen haben die Medikamente?
Benzodiazepine: können bei längerer Anwendung abhängig machen. Sie dürfen deshalb keinesfalls von Menschen mit Suchtproblemen eingenommen werden. Bereits nach der Einnahme einer Dosis treten häufig Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Muskelschwäche und Benommenheit auf.
Betablocker: Schwindel, Benommenheit und Verwirrtheit treten gelegentlich auf, außerdem können Aufmerksamkeit und Konzentration herabgesetzt sein. Betablocker sollten nicht von Menschen eingenommen werden, die unter Asthma, fortgeschrittenen Durchblutungsstörungen, schwerer Herzschwäche und einer gestörten Erregungsausbreitung am Herzen leiden.
Antidepressiva: Mundtrockenheit, Schwindel und Harnverhalt kommen relativ häufig vor.